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Schlechte Studien und unseriöse Berichterstattung

Beitrag aus Aktuelles Übersicht
04.05.2023 | Lesedauer: 10 Minuten

Verschiedene Nachrichtenportale berichten von einer Studie aus den USA, der zufolge Dampfen langfristig genauso gefährlich sein soll, wie das Rauchen von Zigaretten. In diesem Beitrag erfährst du, was dahinter steckt.

Kernaussage der Studie

Bei der Studie, auf die sich die Tagesschau beruft, handelt es sich um eine Publikation der University of California in San Francisco, die unter der Leitung von Prof. Dr. Stanton Glantz durchgeführt wurde. Die wichtigsten (angeblich ermittelten) Ergebnisse der Studie können wie folgt zusammengefasst werden:

  • das Rauchen von E-Zigaretten ist langfristig genauso schädlich, wie das Rauchen von Tabak
  • Folgeschäden können Krankheiten wie Asthma, Bronchitis und Emphysem sein
  • benutzt man E-Zigaretten zusätzlich zu Tabakzigaretten, verdreifachte sein Risiko einer chronischen Lungenerkrankung
  • Bei einem kompletten Umstieg kann das Lungenkrebsrisiko sinken
  • Die meisten Nutzer von E-Zigaretten sind angeblich Doppelbenutzer, die weiterhin normal rauchen

Die unseriöse Berichterstattung

Bei ihrer Meldung nimmt die Tagesschau die Ergebnisse der Studie für bare Münze und hinterfragt weder die Methodik der Studie, noch die Seriosität der Verantwortlichen. Prof. Glantz, der an der University of California als Professor für Tabakkontrolle und Direktor des Zentrums für Tabakkontrollforschung und -erziehung tätig ist, ist eigentlich kein Mediziner, sondern Ingenieur. Zur Qualifizierung für seine Stelle als medizinischer Experte hat er auch keine medizinische Ausbildung abgeschlossen.

Wie kam es zu den Ergebnissen der Studie?

Auch die Durchführung der Studie wirft Fragen auf, welche die Tagesschau außen vor lässt. So wurden beispielsweise keine neuen Daten speziell für diese Studie erhoben, sondern alte Umfrageergebnisse aus den Jahren 2014 bis 2016. Bei der Umfrage wurden Konsumenten von Tabakprodukten und E-Zigaretten nach Lungenkrankheiten und anderen Erkrankungen befragt, wobei die Antworten auf Selbstauskünften basierten. Das bedeutet, dass die Aussagen der Befragten nicht von Medizinern validiert wurden.

Für die Ergebnisse der Studie wurden die Antworten zu den gesundheitlichen Beschwerden von Konsumenten von Tabak Zigaretten und E-Zigaretten gegenübergestellt. Aufgrund des Alters der Antworten, des geringen zeitlichen Umfangs und der fehlenden medizinischen Grundlage kann die Studie mehr als infrage gestellt werden. Hat die Tagesschau darauf hingewiesen? Nein. Trotzdem präsentieren Sie die Ergebnisse der Studie als Tatsache und stellen E-Zigaretten als wesentlich schädlicher dar als sie tatsächlich sind.

Ein kleiner Trost

Die Tagesschau weist jedoch darauf hin, dass die Studie in keinem Zusammenhang mit der Lungenkrankheit (wir berichteten) mit 52 Todesfällen steht. Die Ursache hierfür lässt sich inzwischen sicher auf in gepanschten THC Liquids enthaltenes Vitamin-E-Acetat zurückführen.

Reaktionen zur Meldung der Tagesschau

Genau diese unseriöse Berichterstattung verleitete Joey Hoffmann von vapers.guru dazu, einen offenen Brief an die Tagesschau zu schreiben. In diesem Brief arbeitet er alles auf, was die Tagesschau bei ihrem kurzen aber gravierenden Beitrag ausgelassen haben.

Den wichtigsten Abschnitt möchte ich hier gerne einmal zitieren:

“Bereits 2014 schätzte Prof. Dr. David Nutt, dass die E-Zigarette mehr Menschenleben retten könnte, “als an Aids, Malaria, Tuberkulose und Meningitis zusammen sterben”. „Die E-Zigarette könnte die größte medizinische Erfindung seit der Impfung sein.“

David Nutt ist Forscher, Wissenschaftler und weltweit hoch angesehener Drogenfachmann, der bereits mehrfach die britische Regierung beraten und hunderte Publikationen herausgebracht hat.

Wenn die E-Zigarette auch nur um Bruchteile weniger gesundheitsschädlich als die Tabakzigarette ist, könnten dadurch bereits tausende, wenn nicht millionen, Menschenleben gerettet werden.

Das wird vor allem durch die Medien konterkariert. Die aus ganz unterschiedlichen Motivationen heraus die Bevölkerung nicht korrekt und mit entsprechender Sorgfalt aufklären.

Und nun reiht auch die Tagesschau sich endgültig ein, in den Reigen der Medien, die uninformiert und getrieben von der Jagd nach Reichweite auf diesen Zug aufspringen.”

Den vollständigen offenen Brief von Joey Hoffmann an die Tagesschau findest du bei hier.

Wie gefährlich ist die E-Zigarette wirklich?

Wenn diese Frage aufkommt verweisen wir gerne auf eine Studie der britischen Regierung. Bei dieser (gründlich durchgeführten) Studie wurde ermittelt, dass E-Zigaretten ungefähr 95% weniger schädlich sind als herkömmliche Tabakzigaretten. Und im Gegensatz zu der Studie aus den USA wurde die britische Studie nicht von Konzernen wie Johnson & Johnson finanziert, sondern sollten ermitteln ob sich durch die E-Zigaretten neue Möglichkeiten zur Gesundheitsförderung ergeben können. In diesem Beitrag erfährst du mehr dazu.

Quellen